Editorial

Welche Gemeinsamkeit lässt sich für Ralph Waldo Emerson, Mark Twain, Charlie Chaplin, Henry James, Sigmund Freud, Lord Palmerston, Otto von Bismarck, Walt Whitman, John Galsworthy, Orson Welles, Vanessa Redgrave und Michael York angeben?

Die Zusammenstellung dieser Namen erscheint zu willkürlich und zufällig, als dass auf diese Frage eine ernsthafte Antwort gesucht werden könnte. Aber diesen so unterschiedlichen Persönlichkeiten ist etwas gemeinsam: Es erschien bereits ihnen unmöglich, dass Shakespeares Werke von dem Mann William Shakspere (so die häufigste Schreibweise seines Namens) aus Stratford stammen könnten. Aber von diesen hat sich nur Mark Twain ausführlich mit der Verfasserschaftsfrage befasst, und zwar auch öffentlich in seiner Schrift Is Shakespeare Dead? from my autobiography.

 Anders als die ersten drei Bände von Spektrum Shake-Speare, die jeweils einen breiten Themenkreis behandelt haben, widmet sich dieser vierte Band ausschließlich der genannten Schrift und legt die deutsche Erstübersetzung vor. Mehr als hundert Jahre nach dem Erscheinen des letzten Buches, das Mark Twain veröffentlicht hat, wird es nun auch deutschen Lesern zugänglich. Dies ist mehr als überfällig.

 Ausführliche Hintergrundinformationen zur Stellung des Buches im Gesamtwerk von Mark Twain bietet der Aufsatz von James Norwood im zweiten Teil dieses Bandes.

 Im Jahr 2016 wird weltweit ein (angebliches) »Shakespeare-Jahr« gefeiert werden. Im Hinblick darauf sei die kritische Schrift von Mark Twain empfohlen.

Auch im Abstand von über hundert Jahren ist sie unverändert aktuell und geeignet, Klarheit in einer immer noch unterdrückten Frage zu schaffen. Sie wird mit Gewinn gelesen werden – das ist garantiert.