James Shapiro. Contested Will. London: Faber & Faber 2010.
19. April 2010:
Abschnitt: "The evidence for Shakespeare", S. 257
Wie im Shapiro Tagebuch (5) zu lesen war, hat Shapiro Kursivschrift und Bindestriche gesehen, wo gar keine sind. Etwas später weiten sich nun die Bindestriche zu einem ganzen Namen aus, den er sieht, wo es keinen gibt.
„Einige Dramen, wie Richard III. und Die lustigen Weiber von Windsor, trugen von Anfang an Shakespeares Namen."
"Some plays, like Richard the Third and The Merry Wives of Windsor, bore Shakespeare's name from the outset."
„Von Anfang an":
Richard the Third erschien
1597 als Quarto (Q1) anonym !
Erst das zweite Quarto (Q2) erschien dann 1598 mit dem Namen
Shake-speare.
Auch mit anderen Namen nimmt es Shapiro nicht so genau:
Was hätte wohl Rudolf Augstein gesagt, wenn man ihn nicht
als Herausgeber des „Spiegel" sondern
als dessen Drucker bezeichnet hätte?
Eine solche Verdrehung leistet sich Shapiro:
"Valentine Simmes veröffentlichte
die zweiten Ausgaben von Richard III und Richard II (beide von William
Shake-speare)."
"Valentine
Simmes published second editions of Richard the Third and Richard the Second (both by 'William
Shake-speare')."
Richtig ist:
Richard II:
Q2 wurde von Valentine
Simmes für Andrew Wise gedruckt
(printed). Andrew Wise war der Herausgeber (publisher).
Richard III:
Q1 anonym gedruckt von Valentine Simmes für
Andrew Wise (Herausgeber).
Q2 gedruckt (Name:
William Shake-speare) von Thomas Creede
für Andrew Wise. Creede war der Drucker, Wise der Herausgeber.
Bei Q2 von Richard III war
Valentine Simmes also gar nicht beteiligt, auch nicht als Drucker.
Die Fehlerdichte ist beachtlich.