Still, to say that no rights of the author were recognized during the time of the stationer's copyright is to view the problem in a too simplistic manner.
Lyman Ray Patterson, Copyright in Historical Perspective, Vanderbilt University Press, Nashville 1968, p. 65.
Urheberrechte der Autoren gab es nicht.
Hans Walter Gabler, Shakespeare Handbuch, Der Text, Die Quartoausgaben und die „Stationers"Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1972, 2009, S.199
Die Autorschaftsfrage läst sich nicht nur als literaturwissenschaftliche Frage behandeln. Sie ist auch eine historische bzw. eine rechtshistorische Frage.
„Warum ist Shakespeare nicht gegen Raubdrucke seiner Werke eingeschritten?"
Dies lässt sich nicht ohne Detailkenntnisse und ein vertieftes Verständnis der Rechtwesens der Elisabethanischen Zeit beantworten. Die in der Shakespeare-Forschung weit verbreitete Antwort auf die Raubdrucke lautet:
"Ein Urheberrecht der Autoren gab es nicht." Diese Ansicht vertritt auch das Shakespeare-Handbuch (5. Auflage, 2009, S. 199). Begründungen und Nachweise für diese Ansicht fallen aber sehr dürftig aus bzw. fehlen ganz.
Die ebenfalls im Handbuch dargestellte Möglichkeit einer Theatertruppe, auf den Druck der Stücke Einfluss nehmen zu können (S. 199), beruht auch auf einem Irrtum. So wird der Eintrag bei der Druckergilde zum Kaufmann von Venedig vom 22. Juli 1598 nicht verstanden und falsch interpretiert. Eine wichtige Rolle für diese Ansichten spielen die Briefe der Lord Chamberlains vom 3. Mai 1619 bzw. vom 10. Juni 1637, die scheinbar die These von den fehlenden Autorenrechten und den Schauspielensembles als Eigentümer der Stücke stützen.
Eine sachgemäße Interpretation ist nur bei genauer Kenntnis der Eintragungen bei der Gilde und des Drucks und vor allem durch eine Würdigung der Rechtslage und des damaligen Rechtverständnisses möglich. Dies kann aber nur durch eine umfangreiche juristische Untersuchung erreicht werden, die auch detailliert die Geschichte der Veröffentlichungen berücksichtigt. Eine Untersuchung, die von der literaturwissenschaftlich ausgerichteten Forschung bisher nicht geleistet wurde.