Frage 59

Warum glauben Sie nicht, dass Shakespeare die Werke Shakespeares schrieb?

[Roland Emmerich, Regisseur von Filmen wie Anonymous, als einer gegen alle anderen 59 und im Gegensatz zu allen anderen ohne Skript zum Verlesen, dazu in einer Fremdsprache sprechend, gab während der Debatte vor der English Speaking Union in London die folgende Antwort.]

„Ich glaube nicht, wissen Sie, dass William Shakespeare von Stratford diese Stücke schrieb, weil er in seinem Testament kein einziges Buch hinterließ. Viele Stücke Shakespeares basieren auf der einen oder anderen Quelle. Sodann waren sein Vater wie auch seine beiden Töchter Analphabete - das scheint für einen Autor dieser Größe höchst befremdlich, dass er seinen Kindern nicht Lesen und Schreiben beibrachte."

„Dann ist da auch die Tatsache, dass er sich bereits früh zurückzog und als Getreidehändler tätig war. Und, da ich optischen Eindrücken viel Gewicht beilege, ist da noch etwas anderes, was mir besonders auffällt. Wenn man auf seine acht Unterschriften schaut, diese sehen doch nicht aus wie die Unterschriften einer gebildeten Person oder eines Schriftstellers; man brauch sie nur mit Unterschriften seiner Zeitgenossen zu vergleichen."

Roland Emmerichs Antwort unter den gleichen Bedingungen wie für die 59 übrigen Antwortgeber für den SBT:

Für mich gibt es viele Gründe, die herkömmliche Zuweisung der Verfasserschaft der Shakespearschen Werke zu bezweifeln. Was mir daran am sinnwidrigsten erscheint, sind die Unterschriften - alle sind so stümperhaft geschrieben, dass man ihn sich kaum als schreibkundig vorstellen kann. Dann ist da das Testamentmit mit den vielen Einzelheiten, einschließlich des berühmt-berüchtigten zweitbesten Bettes, das aber nicht den geringsten Hinweis auf eine literarische Laufbahn enthält; dazu kommt, dass seine beiden Töchter kaum oder nicht schreiben konnten. Und wieso blieb der Tod des größten Dichters 1616 völlig unbeachtet? Die Funkstille war total. Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, ist jedem die Lektüre der Declaration of Reasonable Doubt zu empfehlen, in der weitere Gründe für den Zweifel angeführt werden.

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